Derschlag. Nach nur zehn Monaten Bauzeit wird am Dienstag, 10. Dezember 2019, der Zentrale Omnibusbahnhof in Gummersbach-Derschlag nach erfolgter baulicher Erneuerung mit neuen Funktionen in Betrieb genommen. Bürgermeister Frank Helmenstein wird um 11 Uhr die Verkehrsanlage zusammen mit Dr. Norbert Reinkober, Geschäftsführer des „Nahverkehr Rheinland (NVR) und OVAG-Chef Karl Heinz Schütz in Betrieb nehmen.
Mit dem Ausbau erhält der Busbahnhof die Funktion und Qualität einer Mobilstation, da zukünftig dort mehrere Angebote nachhaltiger Mobilität angeboten werden. Konkret bedeutet das neben der sehr guten ÖPNV-Anbindung mit attraktiven Fahrgastüberdachungen und Sitzgelegenheiten eine moderne Fahrradabstellanlage, in der interessierte Menschen Fahrräder sicher und witterungsgeschützt einschließen können. In Kooperation mit der AggerEnergie ist eine Akku-Ladestation in dem kleinen „Fahrradparkhaus“ vorgesehen, die E-Bike-Nutzern das Aufladen ihres Akkus möglich macht.
Der Betrieb der Anlage soll künftig in ein modernes Dienstleistungssystem eingebunden werden, das zurzeit vom VRS für die Region entwickelt wird und in naher Zukunft mit der Beauftragung eines Dienstleisters in Betrieb gehen wird. Interessierte Bürger werden können sich dann über eine App registrieren lassen und mit dem Smartphone, einer elektronischen Karte oder einem Zugangscode Zugang zu der Anlage erhalten.
Für Radfahrer, die das Angebot nicht nutzen möchten, stehen weitere Fahrradabstellmöglichkeiten (8 Fahrradständer) bereit. 12 Fahrräder können im „Fahrradparkhaus“ eingeschlossen werden.
Bis das angesprochene System (voraussichtlich im Frühjahr 2020) in Betrieb geht, können Bürger bei der Stadtverwaltung einen Schlüssel in Empfang nehmen, der mit Pfandhinterlegung ausgegeben wird.
Weitere Mobilitätsangebote wie z.B. eine Ladestation für Elektroautos sind in der Planung.
Der Busbahnhof selbst wurde neu konstruiert und ist für insgesamt 6 Bushalteplätze ausgelegt. Einer der Halteplätze ist für einen (längeren) Gelenkbus vorgesehen. Mit der Reduzierung der bisherigen Verkehrsfläche konnte Raum für die Gehwegbereiche und Warteflächen sowie für Grünflächen gewonnen werden.
Der Busbahnhof ist barrierefrei geplant: Für sehbehinderte Menschen sind taktile Leiteinrichtungen eingebaut worden. Die Bordsteinhöhen sind an den Haltepunkten so ausgelegt, dass praktisch stufenfrei in die Fahrzeuge eingestiegen werden kann. Eine energiesparende LED-Beleuchtung und eine attraktive Bepflanzung der Grünflächen vervollständigt das Gesamtkonzept.
„Die Erneuerung des Busbahnhofs zu einer modernen Mobilstation ist ein weiterer Beitrag zur Stärkung und Attraktivierung des Stadtteils Derschlag und ein wichtiger Baustein zur Förderung nachhaltiger Mobilität im Rahmen der Klimaschutzzielsetzungen der Stadt Gummersbach“, betont Bürgermeister Frank Helmenstein.
Erfreulich sei, dass die veranschlagten Kosten nicht unerheblich unterschritten würden. Die Bauausgaben belaufen sich auf ca. 870.000 statt der ursprünglich eingeplanten 1,3 Millionen Euro. Es haben sich Einsparungen ergeben, weil der vorhandene Unterbau der Altanlage deutlich mehr wiederverwertbare Baumaterialien ergeben hat, als im Vorfeld zu vermuten war.
Das Gesamtprojekt wird mit ca. 750.000 € vom Nahverkehr Rheinland gefördert. Der NVR ist der Zuwendungsgeber für die Modernisierung der Haltestellen des öffentlichen Personennahverkehrs und der Bahnhöfe (incl. Park+Ride-Anlagen) und hat in Gummersbach bereits viele Maßnahmen gefördert. „Uns ist wichtig, dass alle Menschen – ob mit Handicap oder nicht – Bus und Bahn möglichst einfach und bequem nutzen können. Daher sind Investitionen in die Varrierefreiheit immer sehr gut angelegtes Geld. Ich bin mir sicher, dass der modernisierte Busbahnhof die Attraktivität des Derschlager Nahverkehrs in einer Zeit, in der der ÖPNV immer wichtiger wird, weiter steigern wird“, so NVR- und VRS-Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober.