Im Wohngebiet rund um das Krankenhaus Radevormwald waren Betrüger am Montag (9. Dezember) mit dem Trick des falschen Polizeibeamten erfolgreich; die Geschädigten übergaben einem angeblichen Polizeibeamten einen Umschlag mit Bargeld, der sich damit auf und davon machte.

Bei dem Betrug haben die Kriminellen tief in die Trickkiste gegriffen und ihre Tat über mehrere Tage vorbereitet. Zunächst meldete sich am Freitag (6. Dezember) ein angeblicher Kriminalbeamter aus Radevormwald bei dem älteren Ehepaar und berichtete von streng geheimen Ermittlungen – man sei einer Einbrecherbande auf die Schliche gekommen, die einen Einbruch in die Hausbank der Geschädigten planten und dabei die Bankschließfächer ausräumen wollten. Da das Geld dort im Moment nicht sicher sei, empfahl der falsche Polizeibeamte im Schließfach befindliches Bargeld nach Hause zu holen; dem Rat kam das Ehepaar nach.

In der Folge meldete sich der Betrüger erneut und bat das Ehepaar am Montagvormittag auf der Polizeidienststelle in Radevormwald zu erscheinen, um alles weitere zu besprechen. Offenbar hatten sich die Betrüger zuvor über die Öffnungszeiten der Polizeidienststelle informiert und konnten relativ sicher sein, dass die Geschädigten dort niemanden antrafen.

Die Geschädigten waren aber nun aber in der Annahme bestärkt, mit einem richtigen Polizeibeamten gesprochen zu haben. In einem weiteren Gespräch wurde das Treffen auf der Polizeiwache zunächst auf den nächsten Tag verschoben. Zuvor ließ sich der Betrüger noch einige Nummern der Geldscheine durchgeben, die das Ehepaar aus dem Schließfach geholt hatte.

In einem weiteren Anruf schließlich setzten die Betrüger das Ehepaar massiv unter Druck. Sie gaben vor, dass es sich bei den genannten Geldscheinnummern eindeutig um Falschgeld handeln würde. Die Angelegenheit hätte jetzt keine Zeit mehr bis morgen, sondern es käme jetzt ein Beamter vorbei, um das Falschgeld abzuholen. Andernfalls würden sich die Eheleute strafbar machen und womöglich ins Gefängnis müssen.

Derart eingeschüchtert übergaben die Geschädigten einem kurz darauf an der Haustür erscheinenden Unbekannten wie gefordert das Bargeld. Die Betrüger waren sogar so dreist, kurz darauf erneut anzurufen, um sich nach weiterem Bargeld zu erkundigen. Leider erst zu diesem Zeitpunkt waren die Geschädigten so misstrauisch geworden, dass sie die richtige Polizei verständigten.

In dem Zusammenhang sucht die Polizei nach Zeugen, die gegebenenfalls Angaben zu dem Geldabholer beziehungsweise einem weiteren Mann machen können, der sich an dem Nachmittag im Bereich des Tatortes aufgehalten hat.

Betrüger mit dem Trick des falschen Polizeibeamten erfolgreich
Achtung! Falsche Polizeibeamte

Den Geldabholer, der etwa gegen 19.00 Uhr vor Ort erschien, beschrieben die Geschädigten als etwa 180 cm groß und etwa 35 Jahre alt. Der Mann schien von deutscher Herkunft zu sein, hatte dunkle Haare und war mit einer schwarzen Hose und einer schwarzen Jacke bekleidet.

Eventuell mit der Tat im Zusammenhang steht ein weiterer Mann, der etwa zwei Stunden vorher bei dem Ehepaar aufgeschlagen war und angeblich auf der Suche nach einem Bewohner der Straße war. Dieser hatte ein südländisches Erscheinungsbild, war zwischen 25 und 30 Jahre alt und etwa 185 cm groß. Auch er hatte dunkle Haare und trug dunkle Kleidung.

Hinweise bitte an das Kriminalkommissariat 3 in Gummersbach unter der Telefonnummer 02261 81990.

Der Fall zeigt deutlich, dass sich Betrüger immer wieder neue Maschen einfallen lassen, um an das Geld Ihrer Opfer zu gelangen. Die Polizei rät dringend, niemals Geld oder Wertsachen an Unbekannte zu übergeben und bei derartigen Anrufen immer die Polizei über die Notrufnummer 110 zu verständigen.

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