Oberbergischer Kreis

Angeblich wollen sie mit Ihren Anrufen vor kriminellen Zugriffen auf den Computer schützen – in Wirklichkeit machen sie genau dies: Als Microsoft-Mitarbeiter getarnte Betrüger. Gleich in zwei Fällen waren sie in den vergangenen Tagen bei zwei Frauen aus Lindlar und Nümbrecht erfolgreich.

Im ersten Fall meldete sich am Montagvormittag (11. Januar) ein angeblicher Mitarbeiter bei einer 68-Jährigen aus Lindlar mit der Nachricht, dass sich auf ihrem Computer ein Trojaner befinden würde. In den Tagen zuvor hatte die Frau bereits E-Mails bekommen, in denen von ungewöhnlichen Zugriffen auf ihr Amazon-Konto die Rede war, weshalb sie dem Unbekannten Mann am Telefon Vertrauen schenkte. Sie gewährte dem Mann über eine Fremdsoftware Zugriff auf ihren Rechner, der dann über einen Zeitraum von etwa zwei Stunden angeblich den Rechner säuberte. Tatsächlich verschaffte er sich Zugang zum ihrem Amazon-, Paypal- und ihrem Onlinebanking-Konto, wo er unter anderem Überweisungen in Auftrag gab. Ungewöhnlich war in diesem Fall, dass der Täter sich mit der Geschädigten in deutscher Sprache unterhielt – üblicherweise wurde bisher bei dieser Masche von den Tätern ausschließlich Englisch gesprochen.

Ähnlich erging es am Dienstag einer 69-Jährigen aus Nümbrecht. Auch hier hatte sich ein Unbekannter unter dem Deckmantel eines Microsoft-Mitarbeiters das Vertrauen der Geschädigten erschlichen, die ihm auch die Zugangsdaten zu ihrem Onlinebanking-Konto nannte. Damit ausgestattet veranlasste der Unbekannte zwei Überweisungen, die aber zum Glück einer Mitarbeiterin der Bank als verdächtig vorkamen. Die Bankangestellte nahm daraufhin mit der Nümbrechterin Kontakt auf und konnte die Ausführung der Überweisungen noch stoppen.

Die Polizei rät in derartigen Fällen das Telefonat sofort zu beenden. Es gibt keine Microsoft-Mitarbeiter, die sich bei Endkunden melden, um deren Systeme auf Vordermann zu bringen; in diesen Fällen können Sie sicher von einer Betrugsabsicht ihres meist englischsprachigen Gesprächspartners ausgehen.

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